Mittwoch, 16. Mai 2007

Zum Schreien

Also sag noch einer, wir würden unsere Erschwernis- und Schmutzzulage zu unrecht beziehen!

Vormittags war ich mit einer Kollegin unterwegs. Anfangs alles "normal" (hinsichtlich unserer Klienten). Aber gegen Mittag, die Härte: Hausbesuch bei zwei Schwestern, beide besachwaltet. Die eine grundsätzlich ganz nett und soweit auch alles OK, aber die andere! Ihr werdet es nicht glauben verweigert seit 15 Jahren das Aufstehen. Von Heute auf Morgen ist sie nicht mehr aufgestanden - auch nicht um auf das WC zu gehen! Sie liegt den ganzen Tag im Zimmer, tut fernsehen und mit Ihrer Schwester anschaffen. Eine total symbiotische Beziehung - funktioniert irgendwie mehr schlecht als recht, aber funktioniert...

Tja, auch der Nachmittag hatte es in sich! Wohnungsübergabe bzw. zumindest mal der erste Versuch. Da gibt es Leute, die hätten gerne ihre vermietete Wohnung nach dem Auszug eines Klienten, und zwar sofort, generalsaniert. Natürlich soll das der Klient bezahlen. OK, er hat den Kühlschrank verscherbelt, kein Thema, aber das eine uralte Silikonbadewanne zu ersetzen ist, weil sie nach ca. 20 Jahren einfach porös geworden ist und mehr oder weniger gebrochen ist, das sehe ich nicht ganz ein. Auch den alten Boden komplett auf die Kosten des Klienten abschleifen und versiegeln zu lassen ist wohl sehr Grenzwertig und der plumpe Versuch, den Warmwasserboiler, den der Klient selbst besorgt und bezahlt hat, noch einmal zu verrechnen finde ich nicht ganz nett (!) ... oder sehe ich das Falsch!?

Jetzt ist es wohl doch an der Zeit, ganz schnell einen Supervisor zu checken! Zum Schreien!